Kinns Anwesen ist bis ins Jahr 1500 nachzuweisen. Zuerst taucht der Name Kühn auf, es folgen Schmandt, Toffel, Dickel, Born. Dieser Name blieb über mehrere Generationen im Haus. 1669 wird ein Johannes Born in Kühnemanns-Haus geboren. 1690 wird ein Martin Born als Kaufmann genannt. Ein weiterer Born, Johann Heinrich, wird 1778 als der Kinnmann bezeichnet. Es ist anzunehmen, dass der Hausname Kinn sich aus Kühn über Kühnemann und Kinnmann entwickelt hat.
Das Haus wurde 1805 vom Berghäuser Zimmermann Christian Scheffel erbaut. Danach gab es viele Umbauarbeiten und einige Jahre nach der Fertigstellung kam die Scheune hinzu. Die meiste Zeit wurde es als Bauernhaus mit Landwirtschaft genutzt. Diese endete aber 1976 und somit war es nur noch ein Wohnhaus. Zwischen 1984 und 2004 befand sich eine Quelle-Agentur im Haus, welche von den Bewohnern geführt wurde. Zur selben Zeit befand sich im Haus eine Pension, welche Urlaubern, Monteuren und Reisenden eine schöne Unterkunft in Berghausen bot.
Das Haus befindet sich weiterhin in Familienhand, heutiger Besitzer ist Uwe Dickel.
Das Fachwerk ist reich mit Inschriften verziert.
Giebel-Inschrift, leider durch Schieferbedeckung verborgen:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen von welchen mir Hülfe kommt, meine Hilfe kommt von dem Herrn der Himmel und Erde gemacht hat.
Wir bauen all auf Erden fest, und sind doch hier nur fremde Gäst. Des Bleibens ist nur kurze Zeit, dann ruft uns Gott zur Ewigkeit. Drum soll dies Haus ein Bäthaus sein, Daß ich einst geh in Himmel ein MDCCCV
Allzeit fröhlich ist gefährlich, allzeit traurig ist beschwerlich, allzeit glücklich ist unmöglich. Nichts ist besser als vergnüglich. Ist man gesund und hat sein Brot, O so hat esn keine Noth. Hat man dann ein gut Gewissen, hat man ein sanftes Ruhe(kissen).
Brustriegel:
Zimmermeister war Christian Scheffel, allhier, Aufgerichtet am 16ten May
Es wird kein Werk so gut gemacht, es kommt ein Naar der es veracht. Wer aber bauet an die Straßen, der muß Naaren und Weisen reden lassen.
Fotos: Familie Dickel