Foto: Werner Koch
Foto: Werner Koch

Berghäuser Straße 58, alte Hausnummer 34

"Kleiwes" ( unterschiedliche Formen: Clawes, Claus, Claue)

 

Das Vorgänger-Haus stand bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in der Dorfmitte, links neben dem Hof „Wadds“, auf einer Anhöhe. 1846/47 wurde ein neues Haus gebaut, das erste Haus auf der Schorr, vor dem Sie stehen. Den Hausnamen liest man schon in frühen gräflichen Aufzeichnungen. Er könnte von dem Vornamen Klaus abgeleitet sein.

 

Von den früheren Bewohnern des Kleiwes-Hauses in der Dorfmitte ist bekannt, dass ein Clawes Paul als Wagner gearbeitet hat. U. a. ist belegt, dass er 1615-1617 einen Packwagen für Bernhard zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, den jüngeren Bruder des Grafen Georg, gebaut hat. In der Zinsliste von 1641 ist ein Georg Musse [Müsse], der Clauweß, aufgeführt. In der Liste der Berghäuser Herrengüter für 1722 wird ein Martin Born in Claues Haus geführt. Der Familienname in Clawes-Haus wechselte über Generationen, immer dann, wenn das älteste Kind als Tochter Haus und Hof erbte und den Namen ihres Ehemannes übernahm. Ab 1859 kommt der Name Breuer nach Kleiwes, als die älteste Tochter Luise Dickel den Heinrich Adolf Breuer aus Meiersch heiratet. Die Hochzeit fand jedoch schon im neugebauten Haus auf der Schorr statt. Erbauer waren Johann Heinrich Dickel und Maria Elisabeth Dickel, geb. Born. Das Haus befindet sich noch immer in Familienhand, die heutige Besitzerin ist Bärbel Weber, geb. Breuer.

Von einer viel späteren Hochzeit, nämlich einer Goldhochzeit im Jahre 1929 der Eheleute Adolf und Luise Breuer, geb. Born, mit vielen Gästen, ist ein altes Foto erhalten (s. u.). Hochzeiten und Ehejubiläen wurden, wie damals üblich, immer im jeweiligen Haus gefeiert, nicht wie heute in einem Gasthof, Restaurant, einer Mehrzweckhalle…

 

Mit dem Haus Kleiwes ist ein langjähriger Prozeß gegen die Hausfrau Hetta Claus [besser Hetta Müsse aus Claus] verbunden, die im Jahre 1612 von einem Berghäuser Bauern vor dem Landesherrn der Zauberei und Hexerei bezichtigt und daraufhin eingekerkert wurde. In der damaligen Zeit war dies kein Einzelfall. Da sie sich vor dem Gericht als unschuldig bekannte, wurde wie üblich die Folter angewandt, die sie überlebte. Erst nach drei Jahren wurde sie als gebrochene und kranke Frau aus der Haft entlassen. 

 

 

Kontakt

Verein für Heimat, Kultur und Freizeitgestaltung e.V. Berghausen

 

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